Mittwoch, 21. Januar 2015

Beowulf - Charaktere und Verfilmung

Beowulf - die Person

Beowulf ist einer der stärksten Helden seiner Zeit. Selbst Siegfried der Drachentöter ist ohne Hilfsmittel nicht annähernd so stark wie Beowulf. Jedoch ist er kein besonders guter Held. Was auch immer Beowulf tut, es ist nur zu seinen eigenen Gunsten. Er mordet, plündert und nimmt sich was er will und wann er es will. Seine Absichten sind immer egoistisch und er macht keinerlei Veränderung durch im ganzen Gedicht. Er ist unglaublich stark von sich selbst überzeugt und glaubt nur sich selbst. 

Grendel wie er im Film dargestellt wurde.

Grendel und seine Mutter

Grendel ist das erste Hindernis Beowulfs, auf dem Weg zum Reichtum. Er wird als "Riese" und "Troll" bezeichnet. Im Gedicht wird er gross, dürr und blass beschrieben. Mit langen gliedrigen Fingern packte er seine Opfer und verschlang sie innert Sekunden. Seine dicke graue Haut hat eine ganz besondere Eigenschaft: keine Klinge konnte ihn verletzen. Das kam Beowulf mit seinem Plan, ihn mit nackter Faust zu töten gerade recht. Grendel wird von Beowulf schwer verletzt und verliert seinen Arm. Seiner Niederlage bewusst, flieht er zurück ins Moor und war von dorthin nie wieder gesehen. Seine Mutter, die auf der Suche nach Rache war, wurde von Beowulf niedergestreckt. 








Beowulf - der Film 

Beowulf ist ein computeranimierter Fantasyfilm aus den USA. 2007 wurde der Film von Robert Zemeckis veröffentlicht. Die Originalsprachen sind Englisch und als ein spezielles Extra Altenglisch. Der Film unterscheidet sich in ein paar wesentlichen Punkten vom Heldengedicht:
  • Grendels Mutter wird als verführerische Meerfrau dargestellt, obwohl sie im Heldengedicht eine hässliche Meerhexe ist
  • Im Film wird behauptet Grendel sei Hrodgars Kind welches er mit dessen Mutter zeugte
  • König Hrodgar begeht im Film Selbstmord, was nicht auf das Gedicht zutrifft
  • Beowulf erbt im Film das Land Hrodgars, im Gedicht aber erbt er es von Hygelac 
  • Im Film hat Beowulf eine Geliebte namens Ursula, im Gedicht nicht
Und sonst gibt es noch kleine, aber feine Unterschiede die im Film hinzugefügt wurden um den Unterhaltungswert zu steigern

Ich habe diesen Film nun 2 mal geschaut und bin der Meinung, dass es eine gute Verfilmung des Gedichtes ist. Beowulf wird nicht gross abgeändert und man erkennt seine Charakterzüge die im Heldengedicht essenziell sind. Auch optisch wird er so dargestellt wie man sich Beowulf beim Lesen des Gedichtes vorstellt: gross, blond, muskulös und sonnengegerbt. Hinzugefügt wurden hauptsächlich Liebesaffären und kleine Abänderungen um die Handlung für den Zuschauer etwas übersichtlicher zu machen. An sich ist es ein gelungener Film, der auch mit dem Heldengedicht verglichen gut abschneidet.



Montag, 19. Januar 2015

Beowulf - Sage um Krieger, Held und König


Hwæt! Wé Gárdena  in géardagum
þéodcyninga           þrym gefrúnon·
hú ðá æþelingas      ellen fremedon.
                                                      
Mit diesem Zitat aus der Sage um Beowulf möchte ich diesen Eintrag gerne einläuten. Beowulf, ein starker skandinavischer Mann, göttlicher Abstammung mit ungeheuren Fähigkeiten. Der obere Textausschnitt sind die ersten Zeilen der Beowulf-Sage. Übersetzt lauten sie:

Hört! Denkwürd'ger Taten       von Dänehelden
ward uns viel fürwahr aus der Vorzeit berichtet
wie Könige kühn               ihre Kraft erprobten!

Beowulf ist ein angelsächsischer Stabreim mit 3128 Versen. Der Ursprung des Namen Beowulf ist leider nicht ganz bekannt, jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten woher der Name stammen und was er bedeuten könnte. Die am nächsten liegende Übersetzung ist Beo-Wulf, im Altenglischen Bienen-Wolf. Allerdings ist diese Übersetzung relativ sinnfrei. Die andere Möglichkeit wäre, dass es aus dem Kenning (altnordisch kenna für kennzeichnen) kommt, ein altgermanisches, poetisches Stilmittel, welches Begriffe mit einfachen Wörtern umschreibt. Im Kenning könnte Beowulf so viel wie Bär heissen. Die Sage um Beowulf stammt aus ca. 700 n.Chr. und spielt in der Zeit von 600 n.Chr. 


Geschichtliche Grundlage

Beowulf wurde in der frühchristlichen Zeit verfasst, während die meisten Menschen begannen zum Christentum überzutreten. Die Menschen zu dieser Zeit wollten aber nicht, dass ihr Götterglaube in Vergessenheit gerät, weswegen sie die ganzen Göttersagen und Mythen auf Menschen übertragen haben. Jedoch nur die Sagen kleinerer Götter, denn Götter wie Wôdan (= Odin) waren den Menschen viel zu heilig und göttlich, als dass sie ihm eine menschliche Form hätten geben können. 
Im Gedicht selbst wird eine unglaublich hohe Zahl an Namen genannt, die leider nicht alle erschlossen werden können. Die Herkunft der Namen ist leider ungewiss, genauso ungewiss wie dieselben zueinander stehen und welcher Götterglaube hier zur Sprache kommt. Erwähnt werden diverse "Vorfahren" Wôdans, was sich mit den meisten der nordischen Götterglauben beisst.


Beowulfs Taten

Im Gedicht beginnen die Heldentaten Beowulfs mit einem Heldenausruf von Hrodgar, dem König der Dänen. Hrodgar, von Furcht geplagt, sucht verzweifelt nach Helden die ihn aus seiner Notlage zu retten wissen. Ein menschenfressendes Ungetüm, namens Grendel, sucht ihn schon eine lange Zeit heim. Er verspricht jedem reiche Belohnung, der es schafft Grendel zu töten. Beowulf, der nur seine eigene Bereicherung im Sinn hat, folgt Hrodgars verzweifeltem Hilfeschrei und sagt voller Selbstvertrauen:

'Nó ic mé an herewæsmun      hnágran talige
gúþgeweorca      þonne Grendel hine·
forþan ic hine sweorde      swebban nelle,
aldre benéotan      þéah ic eal mæge·
nát hé þára góda      þæt hé mé ongéan sléä·
rand gehéawe      þéah ðe hé róf síe
níþgeweorca      ac wit on niht sculon
secge ofersittan      gif hé gesécean dear
wíg ofer waépen      ond siþðan wítig god
on swá hwæþere hond      hálig dryhten
maérðo déme      swá him gemet þince.'

'Nicht schätz' ich mich schwächer      an schwellender Kraft,
Und wen'ger als Grendel      gewachsen dem Kampfe;
Mit dem Schwerte drum nicht      ihn erschlagen will ich,
Sein Leben ihm rauben,      was leicht ich könnte.
Nicht kennt er die Kunst,      mit der Klinge zu wehren
Dem Schlage des Gegners,      den Schild zu zerhau'n,
So brav er auch streitet.      Wir beide drum werden
In der heutigen Nacht      den Hieber nicht schwingen,
Wenn er waffenlos kommt,      und der weise Gott,
Der heilige Herrscher,      mag Heldenruhm geben
Ihm oder mir,      wie's dem ewigen gut scheint.'

Beowulf bestreitet mutig den Kampf mit Grendel, nun doch eine Waffe tragend und besiegt ihn schlussendlich. Von Hrodgar wird er in Gold aufgewogen und Beowulf freut sich bereits zu seinem Volk heimzukehren und den Platz als rechtmässigen König der Geaten einzunehmen. Doch war das nicht alles. Während der Feier, die zu Ehren von Beowulf abgehalten wird taucht Grendels, von Rache getriebener Mutter, auf. Beowulf, tapfer und vorbereitet wie immer, besiegt auch diese mühelos. Seine ungeheure Kraft hat er der Abstammung von Wôdan zu verdanken. 

Snotor ond swýðferhð      sele Hróðgáres,
genered wið níðe·      nihtweorce gefeh
ellenmaérþum·      hæfde Éast-Denum
Géatmecga léod      gilp gelæsted·
swylce oncýþðe      ealle gebétte
inwidsorge      þé híe aér drugon
ond for þréanýdum      þolian scoldon
torn unlýtel·      þæt wæs tácen sweotol
syþðan hildedéor      hond álegde
earm ond eaxle      --þaér wæs eal geador
Grendles grápe--      under géapne hróf.

Der kluge und tapfre,      des Königs Halle,
Vom Feind ihn befreit.      Er war froh seines Nachtwerks,
Der gelungenen Krafttat.      Gelistet war's, 
Was mit dreister Rede      den Dänen versprochen
Der gautische Fürst.      Von ganzem Leide
Hatt' er kühn sie erlöst,      von der quälenden Sorge,
Die in Drangsal und Not      sie erduldet lange,
Von entsetzlicher Schmach.      Als sichtbares Zeichen
Legte der Held      unterm hohen Dache
Arm und Hand      und Achsel nieder,
Was Grendel zurückließ,      die ganze Tatze.

In diesem Abschnitt lässt sich unschwer erkennen, dass Beowulf siegreich war.


Nach seinen Heldentaten im Reich der Dänen, kehrte Beowulf zu seiner rechtmässigen Heimat, zu den Geaten zurück. Dort nimmt er seinen Platz als König ein und regiert das Land viele Jahre, wie es vom grossen Beowulf zu erwarten war. Doch der Friede hielt nicht lange an, denn wo Helden und Reichtum sind,  ist ein Drache nie fern. 
Wie einst versammelte er seine Gefolgsmänner und zog mit ihnen in den Kampf um ihr Land zu verteidigen. Diese Heldentat muss Beowulf aber mit seinem Leben bezahlen, als er dem Drachen mit blossen Händen das Herz entriss. Nachdem er den Drachen erlegte, starb er selbst an seinen schweren Verletzungen.



Sonntag, 18. Januar 2015

Magie der mittelalterlichen Mythologie

Zauberei war schon immer ein interessantes Thema für die Menschen. Wenn eine Naturgewalt oder ein bestimmtes Ereignis nicht erklärt werden konnte, war immer Zauberei im Spiel. Beim Gedanken an Zauberei liegt die Hoffnung des Menschen, diese selbst zu gebrauchen und zu manipulieren nicht weit. Wer hat nicht auch schon gehofft ein alltägliches Problem mit Hilfe von Magie lösen zu können?
Schon früh begannen Menschen daran zu glauben, dass einige von ihnen magische Fähigkeiten besitzen. Orakel, Druiden und Zauberer. In beinahe jeder vergangenen Kultur lässt sich eine Art "magische" Position in der Gesellschaft finden. Jedoch war Zauber nicht immer erwünscht. Oftmals hatten die Menschen Angst vor Zauberei. Dies artete bis in die Hexenverfolgungen aus, um nur ein Beispiel zu nennen.
Magie hat auch heute noch eine grosse Rolle in der Gesellschaft, denn sie besitzt ungemein hohen Unterhaltungswert. Wenn der öde Alltag einmal zu viel wird, flüchtet man sich doch gerne in eine Welt der Magie und Mystik. 


Zaubersprüche

Eines der wichtigsten Hilfsmittel der Zauberei waren Zaubersprüche. Zaubersprüche sind Beschwörungstexte die eine bestimmte Wirkung erzielen. Meist eine Wirkung die mit den gegebenen Verhältnissen nicht einfach erzielt werden konnte (Bsp.: Regentanz). Wenn grosse Verzweiflung herrschte und kein Ausweg in Sicht ist, wird oftmals in Zauberei vertraut. Um diese Magie glaubhafter wirken zu lassen muss sie professionell wirken. Deswegen wurden Bücher nur mit Zaubersprüchen gefüllt, damit die Menschen die diese betrieben eine schriftliche Stütze hatten. Zaubersprüche gehören zur sogenannten Verbalmagie. 
Das Mittelalter war allerdings nicht die Epoche in der die Zaubersprüche aufkamen. Erste Zaubersprüche sind aus der Antiken bekannt. Die mittelalterlichen Zaubersprüche stützen sich oftmals auf, aus der Antiken überlieferten, Schriftstücken. 
Zaubersprüche dienten oftmals Ärzten und Mönchen als Teil medizinischer Behandlungen. Sie waren ebenso ein Teil der Heilmethoden, wie es unter anderem Kräuter waren. 
Auch kräuterkundige Frauen bedienten sich der magischen Formeln um ihrer Medizin die volle Wirkung zu geben. Die Angst vor eben jenen Frauen löste die spätere Hexenverfolgung aus.


Zaubersprüche in der Medizin

Zaubersprüche hatten einen sehr hohen Stellenwert in den Anfangsstadien der Medizin. Mönche, Ärzte und fahrende Heiler nutzten Zaubersprüche als Heilsegen und zur Ergänzung der medizinischen Behandlung. Die Zaubersprüche riefen einen sehr hohen Respekt bei eben jenen Heilern hervor, weil von den Behandelten geglaubt wurde die Heiler seien etwas Übermenschliches, das alle Krankheiten kurieren konnte. Zaubersprüche hatten auch ihre Wirkung, die sich auf den Placebo-Effekt zurückziehen lässt. Die Patienten glaubten durch die Zaubersprüche und anderen magischen Ritualen an ihre Heilung. Dieser Glaube kann so extrem sein, dass die Heilung nur dadurch erzielt wird. 
Jedoch hatten diese magischen Heilsegen auch ihren Nachteil. Konnte ein Heiler eine Krankheit nicht
kurieren, konnten die Menschen sehr schnell wütend werden. Sie glaubten an diesen Heiler, aber plötzlich konnte er jemanden nicht heilen. Deswegen wurde es oftmals als absichtlicher Mord betrachtet. Der Heiler befand sich in solch einer Situation in höchster Gefahr, da eine wütende Masse nicht vor einer Lynchjustiz schreckt.


Gebete und Beschwörungen

Auch heute noch beten gläubige Menschen zu Gott. Was unterscheidet jedoch Gebete von Zaubersprüchen? Streng genommen nichts. Bei beiden wird eine Wirkung durch verbale Äusserungen an eine nicht manifeste Gestalt erhofft. Segenswünsche für kranke Verwandte und Bekannte sind ebenfalls eine Art Zauberspruch.
Beschwörungen sind wohl eine der verbreitetsten Art von Zaubersprüchen. Beschwörungen richten sich direkt und befehlsartig an eine Krankheit oder einen Dämonen der diese hervorruft. In diesen positiven Fällen spricht man von "weissen Beschwörungen" oder "weisser Magie". Häufig jedoch werden Beschwörungen für das genaue Gegenteil eingesetzt. Man hofft einen Feind zu verletzen, ihm eine Krankheit zuzufügen oder ihn gar zu töten. In diesem Fall spricht man von "schwarzer Magie". Dabei wird die Beschwörung an Dämonen gerichtet, welche die gewünschte Wirkung erzielen sollen. 


Merseburger Zaubersprüche

Die Merseburger Zaubersprüche sind einige der berühmtesten Zaubersprüche des Mittelalters. Sie sind nach ihrem Auffindungsort benannt, der Bibliothek des Domkapitels in Merseburg. Die Merseburger Zaubersprüche sind in Althochdeutsch verfasst und in zwei Vershälften aufgeteilt. Der erste Zauber ist ein "Lösezauber" zur Befreiung eines Kriegers von seinen Fesseln. Der zweite Zauber ist ein "Heilzauber" zur Heilung eines verrenkten oder verletzten Pferdefusses. Hier ein Ausschnitt des ersten Zauberspruchs:


Eiris sâzun idisi, sâzun hêra duoder.
Suma haft heftidun, suma heri lêzidun,
suma clûbodun umbi cuniowidi:
insprinc haftbandun, infar wîgandun.

Einst saßen Idise, setzten sich hierher und dorthin.
Einige hefteten Fesseln, einige reizten die Heere auf.
Einige klaubten herum an den Volkesfesseln:
Entspringe den Haftbanden, entkomme den Feinden.

Im ersten Zauberspruch ist von "Idisen" die Rede. Dabei ist es nicht klar von was gesprochen wird. Dies könnte von den "Disen" stammen, weibliche Gottheiten aus der nordischen Mythologie, mit Walküren zu vergleichen. 
Rechts ein Gemälde einer Walküre, von Peter Nicolai Arbo aus 1865.






Mittwoch, 10. Dezember 2014

Vorgeschichte der deutschen Sprache

Die deutsche Sprache gehört zur Familie der indogermanischen Sprachen. Diese Sprachfamilie beinhaltet Sprachen, die ursprünglich zwischen Asien und Europa gesprochen wurden. Diese Sprachen werden alle zusammengefasst, da man die grammatikalische und lexikalische Überschneidungen als Verwandtschaft bezeichnen kann, die auf ein gemeinsames Fundament zurückführen. Es ist äusserst schwer alle Sprachen, welche zu dieser Familie gehören aufzuzeigen, da sehr viele inschriftliche Überbleibsel noch nicht gedeutet werden konnten und heutige Sprachen nicht mehr auf sie zurückgeführt werden können. Jedoch kann man Sprachen, die deutliche Spuren in den modernen Sprachen hinterliessen, diesen zehn Gruppen zuordnen:
  1. Indisch
  2. Iranisch
  3. Armenisch
  4. Griechisch
  5. Albanisch
  6. Italisch
  7. Keltisch
  8. Baltisch
  9. Slawisch
  10. Germanisch

Germanisch

Die deutsche Sprache ist, zusammen mit vielen weiteren Sprachen, eine germanische Sprache. Zur germanischen Sprachfamilie gehören insgesamt 15 Sprachen, wie zum Beispiel Deutsch, Englisch und Schwedisch. Insgesamt zählen germanische Sprachen rund 500 Millionen Muttersprachler, 700 Millionen wenn die Zweitsprecher dazugezählt werden. Germanische Sprachen unterteilt man in 3 Gruppen: Westgermanische, nordgermanische und Ostgermanische Sprachen. Dabei ist zu beachten das die ostgermanischen Sprachen (z.B. Gotisch) ausgestorben sind. Die älteste uns bekannte schriftlich überlieferte Sprache ist Gotisch, wenn man noch ältere Runenschriften beiseite lässt.
Die westgermanischen Sprachen sind wohl die bekanntesten, mit Deutsch und Englisch. Zu den nordgermanischen Sprachen gehören die skandinavischen Sprachen, Isländisch und Färöisch.
Heute werden germanische Sprachen auf der ganzen Erde gesprochen. Am stärksten vertreten ist Englisch.

Germanische Sprachen sind sehr zahlreich. Hier alle aufgelistet:


  •  Germanisch
    •  Nordseegermanisch
      • Altfriesisch †
        • Mittelfriesisch †
          • Friesisch (V Westfriesisch, Nordfriesisch, Ostfriesisch oder Saterländisch)
      • Angelsächsisch †
        • Altenglisch †
          • Mittelenglisch †
            • Englisch
      • Altsächsisch (Altniederdeutsch) †
        • Mittelniederdeutsch †
          • (Neu-) Niederdeutsch
            • Westniederdeutsch
              • Nedersaksisch (in nordöstl. Niederlande)
              • Nordniedersächsisch
              • Westfälisch
              • Ostfälisch
            • Ostniederdeutsch
              • Mecklenburgisch-Vorpommersch
              • Ostpommersch
              • Niederpreußisch
              • Brandenburgisch (Nord-, Mittel- und Südmärkisch)
            • Plautdietsch
    •  Weser-Rhein-Germanisch
      • West
        • Altniederfränkisch ≈ Altniederländisch †
          • Mittelniederfränkisch (Mittelniederländisch) †
            • Neuniederfränkisch (Niederrheinisch)
            • Niederländisch (Holländisch, Flämisch)
              • Afrikaans
        • Mittelfränkisch (Ripuarisch, Moselfränkisch mit Lëtzebuergesch)
        • Rheinfränkisch
          • Hessisch
          • Pfälzisch
            • Pennsylvanisch
      • Ost
        • Thüringisch-obersächsische Dialektgruppe
        • Böhmisch
        • Schlesisch
        • Hochpreußisch
    •  Elbgermanisch
      • Semnonisch †
      • Hermundurisch †
      • Quadisch †
      • Langobardisch †
      • Markomannisch †
      • Ostfränkisch
      • Bairisch (Nordbairisch, Südböhmisch; Mittelbairisch-Österreichisch; Südbairisch, Tirolerisch)
      • Alemannisch
        • Schwäbisch
        • Alemannisch im engeren Sinn (Niederalemannisch; Mittelalemannisch; Hochalemannisch; Höchstalemannisch)
      • Jiddisch
        • Westjiddisch
        • Ostjiddisch
    •  Nordgermanisch
      • Altnordisch †
        • West-Nordisch †
          • Altisländisch †
            • Isländisch
          • Altfäröisch †
            • Färöisch
          • Norn †
          • Altnorwegisch †
            • Norwegisch-Nynorsk
        • Ost-Nordisch †
          • Altschwedisch †
            • Schwedisch
          • Altdänisch †
            • Dänisch
            • Norwegisch-Bokmål
    •  Ostgermanisch
      • Gotisch †
        • Krimgotisch †
      • Vandalisch †
      • Burgundisch †
      • andere, schwach belegte Sprachen †

Entwicklung der deutschen Sprache

Die deutsche Sprache durchlebte drei grosse Phasen. Man kann diese Phasen in Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch und Neuhochdeutsch einteilen. Diese Phasen sind jedoch nur Einteilungen von verschiedenen Dialekten. Althochdeutsch ist eine Gruppe von altmitteldeutschen und altoberdeutschen Dialekten. Mittelhochdeutsch besteht aus den Gruppen der mitteldeutschen und oberdeutschen Dialekten. Das Neuhochdeutsche ist unsere heutige deutsche Sprache und entwickelte sich aus genannten Dialekten.

Althochdeutsch
750-1050
Mittelhochdeutsch
1050-1350
Frühneuhochdeutsch
1350-1650
Neuhochdeutsch
1650-Heute

Ist Indogermanisch eine Sprache?

Ja und nein. Denn Indogermanisch wurde von Sprachwissenschaftlern aus allen Parallelen der indogermanischen Sprachen rekonstruiert. An sich ist es keine Sprache, sie wurde jedoch "zusammengebastelt" um eine Grundlage der indogermanischen Sprachen zu veranschaulichen.


Zeitraum der indogermanischen Sprachfamilie

Indogermanische Sprachen wurden schon vor der europäischen Bronzezeit, somit also in der Jungsteinzeit gesprochen. Die europäische Bronzezeit begann um ca. 1700 v.Chr. und die europäische Jungsteinzeit findet ihren Anfang um das 5. Jahrtausend vor Christus. Indogermanische Sprachen sind zwar alte, steinzeitliche Sprachen aber noch lange keine Ursprachen.


(Informationsquelle: Wikipedia hier)


Mittwoch, 3. Dezember 2014

Das Mittelalter im Überblick

Das Mittelalter wird oft als düstere und dunkle Übergangszeit von der Antike zur Neuzeit betrachtet. Doch war es auch die Zeit in der sich die deutsche Sprache entwickelte und verschönerte. Viele Gedichte, Sagen und Geschichten wurden zu dieser Zeit entworfen, jedoch werden diese häufig völlig beiseite gelassen. Viele geschichtlichen Romane bieten einen schönen Einblick in das Mittelalter. Zum Beispiel in das hierarchische System des Lehenswesen und des Feudalismus, in denen die armen Bauern einen Grossteil ihrer Ernte an die Reichen und den Klerus geben müssen. Zudem mussten die Bauern regelmässig Arbeiten verrichten, wie zum Beispiel Strassenbau. Wer Land hatte, besass Macht, denn er konnte das Land an Bauern "verleihen", welche ihm dann Ernte abgeben mussten. Die 3 Stände stehen im Mittelalter immer im Zentrum. Selbst in den Sagen um König Arthur lassen sich Anzeichen der 3 Stände finden.
Doch man darf auch die dunklen Seiten des Mittelalters nicht vergessen. Hexenjagden, Kreuzzüge, Inquisitionen und blutige Schlachten prägten das Mittelalter genau so. Was der Mensch im Mittelalter nicht kannte, war magisch und gefährlich zu gleich. Diese Gefahr musste ausgelöscht werden, weswegen es auch zu den Hexenjagden kam.

Wer kennt ihn nicht, den Mythos von König Artur, der das sagenumwobene Schwert Exkalibur aus dem Stein zog und dadurch zum König gekrönt wurde? Auch dieser Mythos bezieht sich auf das Mittelalter. Der rote Ritter Parzival, die Nebel von Avalon und die Sagen um den heiligen Gral gehören mitunter zu den berühmtesten Geschichten des Mittelalters. Doch ist bei weitem nicht jeder geschichtliche Roman zum Mittelalter so idyllisch. Denn egal wie man das Mittelalter auch betrachtet, es bleibt eine düstere Zeit in der Geschichte der Menschheit. Der "schwarze Tod" brachte bis zur Hälfte der gesamten Bevölkerung ums Leben. Grausame Hinrichtungen von Frauen, die als Hexen verurteilt wurden, prägten den Alltag. Frauen die sich mit Medizin auskannten, wurden Höllenqualen ausgesetzt, bis sie schlussendlich gestanden, dass sie mit Satan im Bunde standen. Danach wurden sie auf grausame Art und Weise hingerichtet. Ob auf dem Scheiterhaufen, gehängt, ertränkt oder gepfählt machte keinen Unterschied mehr. Denn wer so unmenschlicher Folter ausgesetzt war wollte nur noch schnellstmöglich sterben.


Trotz alledem war das Mittelalter auch die Zeit der Dichter und Poeten. Dichter wie Walter von der Vogelweide waren weit bekannt. Das Mittelalter die Zeit der althochdeutschen Sprache. Es entwickelten sich viele Schreibregionen zu dieser Zeit. Zur althochdeutschen Schreibregion gehörten alle Regionen südlich von Altniederfränkisch und Altsächsisch. Nördlich dieser sogenannten Varietäten gab es aber auch Sprachen wie Altenglisch oder Westfränkisch. Das Altenglische war durchaus auch bekannt, in dem die Sage um "Beowulf" geschrieben ist. Wie sich gut erkennen lässt, war das Mittelalter eine sehr umfangreiche Epoche. Viele europäische Sprachen finden ihren Ursprung im Althochdeutschen, welches sich im Mittelalter entwickelte. Das Thema Literatur im Mittelalter ist sehr umfangreich. 


Ich persönlich als Autor dieses Bloggs freue mich sehr, mich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Das Mittelalter hat mich schon von kleinauf fasziniert. Ritter, Burgen und Schwerter hatten für mich schon immer einen grossen Reiz, doch bin ich mir auch durchaus bewusst, dass nicht alle Themen so blumig sind. Trotz allem freue ich mich mehr über das Mittelalter und die damalige Literatur zu erfahren.

Es bilden sich schnell viele Fragen zu diesem Thema. Wer war Walter von der Vogelweide und was stammt von ihm? Welche Bedeutung hat die althochdeutsche Sprache für unsere heutigen Sprachen und Ausdrucksweisen? Woher stammt eigentlich der Mythos um König Artur? Wer war Beowulf?  Auf diese und noch viele weitere Fragen hofft dieser Blog Antworten geben zu können. 

Dienstag, 2. Dezember 2014

Über mich

Schön dass Sie sich auf meinen Blog verirrt haben. In diesem Blog werde ich, ein 15-jähriger Schüler an der Mittelschule, einige Einträge zum Thema "Literatur im Mittelalter" online stellen. Ich bin sehr interessiert an Literatur, vor allem im fantastischem oder im mittelalterlichen Bereich. Mit Freude werde ich Euch die Sage um Beowulf und vieles mehr vorstellen.
Die Idee eines Blogs wurde von unserer Deutschlehrerin gebracht, damit wir einmal etwas anderes als einen stumpfen Test haben.
Ich würde mich sehr freuen wenn Sie sich noch einige weitere Male auf meinen Blog verirren würden. :)